Aufgepasst: Warnschilderpflicht in Frankreich
Immer öfter kommt es vor, dass die Polizei auf Frankreichs Straßen Reisemobile anhält, die nicht mit den hier vorgeschriebenen Warnschildern bestückt sind. Und das kann teuer werden.
Tatsächlich sind derartige Regeln gar nicht mal neu. Jedoch wissen viele nicht genau Bescheid, das heißt sie verstoßen gegen eine Vorschrift, die sie ganz einfach gar nicht kennen. Und da die französische Polizei die Einhaltung verstärkt kontrolliert, werden mehr Camper erwischt.
Wer mit einem Fahrzeug, dessen zulässiges Gesamtgewicht mehr als 3,5 Tonnen beträgt, auf französischen Straßen unterwegs ist, muss es mit den gelb-rot-weißen „Angles Mort“ Warntafeln bestücken, welche andere Verkehrsteilnehmer auf den „Toten Winkel“ aufmerksam machen. Dabei genügt es nicht, eines der Schilder aufzukleben, man benötigt drei. Dies ist bereits seit 2021 vorgeschrieben, wird nun aber, wie gesagt, öfter kontrolliert und zwar nicht nur an den Grenzen nach Frankreich, sondern überall im Land. Schließlich gilt diese Kennzeichnungspflicht auch auf allen französischen Straßen, ganz egal, welcher Kategorie sie angehören.
Wer sich jetzt fragt, ob ihn und sein Fahrzeug das überhaupt betrifft, der sollte sich genau informieren. Tatsächlich gilt diese Regelung auch für Reisemobile aus dem Ausland. Auch Kastenwagen auf Ducato-Basis, wie es sie so oft gibt, sind betroffen, sofern sie die 3,5 Tonnen Marke überschreiten. Für all jene, die sich nicht an die Regel halten, wird ein Bußgeld in Höhe von 135 Euro fällig.
Die „Angles Morts“ Aufkleber sind 25 mal 17 Zentimeter groß und man benötigt drei von ihnen. Je einer gehört auf die Fahrer- beziehungsweise Beifahrerseite, der dritte wird am Fahrzeugheck platziert. Jedoch darf man sie an diesen Stellen auch nicht einfach wahllos aufkleben. Die seitlichen Warnschilder werden in einer Höhe von 0,9 bis 1,5 Metern angebracht. Gleichzeitig sollten sie einen Meter von der Front des Fahrzeugs entfernt sein. Am Heck wird der Aufkleber rechts in gleicher Höhe wie an den Seiten platziert. Die Aufkleber dürfen nicht auf Fensterflächen angebracht werden.
Wer nun denkt, dass die Warnschilder den Camper optisch nicht gerade aufwerten, entscheidet sich für eine magnetische Variante. Diese kostet etwa 16 Euro mehr als die gewöhnlichen Aufkleber. Allerdings sollte unbedingt beachtet werden, dass diese Lösung nicht für jedes Fahrzeug realistisch ist. Während die Magneten auf einer Originalkarosserie problemlos haften, sind sie bei Aufbauten aus Kunststoff nutzlos.
Der ADAC weist darauf hin, dass ein vierter Aufkleber dann sinnvoll ist, wenn man einen Fahrradträger am Heck nutzt, auch wenn das nicht explizit vorgeschrieben ist. Auf der sicheren Seite ist man mit diesem Tipp in jedem Fall. Die „Angles Morts“ Aufkleber sind im Online-Handel oder auch an Tankstellen in Grenznähe zu haben.