Historischer Meilenstein: Eine Million Reisemobile in Deutschland
Der Camping- und Caravaning-Trend scheint langfristig. Darauf deutet jedenfalls alles hin. Schließlich knackte die Branche im Frühjahr dieses Jahres einen historischen Meilenstein: In Deutschland sind über eine Million Reisemobile registriert. Ganz klar, dass sich die mobile Form des Reisen auch positiv auf Tourismus und Wirtschaft auswirkt.
Eine Million Reisemobile; dieser Wert bedeutet, dass sich Caravaning als Urlaubsform etabliert hat. Das Reiseverhalten Deutscher Urlauber hat sich verändert, der mobile Urlaub eine bedeutende gesellschaftliche Relevanz erlangt. Dies spiegelt sich nicht nur in den Zulassungszahlen von Freizeitfahrzeugen wider, sondern stärkt zudem vor allem ländliche sowie strukturschwächere Regionen, nicht nur durch den Tourismus, sondern auch wirtschaftlich.
Seit 2015 haben sich die Neuzulassungen von Reisemobilen pro Jahr in Deutschland mehr als verdoppelt, ein Trend, der sich seit Jahren abzeichnet und die Attraktivität eines Campingurlaubs aufzeigt. Daniel Onggowinarso, Geschäftsführer des Caravaning Industrie Verbandes (CIVD), erklärt, dass die Menschen vor allem die Flexibilität des mobilen Reisens zu schätzen wissen. Man ist selbstbestimmt unterwegs und erholt sich inmitten der Natur. Damit erfüllt die mobile Form des Reisens zentrale Bedürfnisse moderner Urlauber. Gleichzeitig spiegelt der Trend hin zum Caravaning die veränderte Erwartungshaltung gegenüber den Themenbereichen Mobilität und Freizeit im aktuellen Zeitgeist wider, wie Onggowinarso aufzeigt.
Neben der Flexibilität auf Reisen, überzeugt Campingfans auch die Langlebigkeit der Fahrzeuge, welche meist über Jahrzehnte genutzt werden. Dies spart nicht nur Kosten, sondern erhöht zudem die Nachhaltigkeit.
Caravaning stärkt die Branche und den Tourismus. Darüber hinaus leistet diese Urlaubsform einen entscheidenden Beitrag zur regionalen Wertschöpfung. Laut einer Erhebung des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts für Fremdenverkehr (dwif) generierte Caravaning im Jahr 2023 einen touristischen Gesamtumsatz von rund 19,5 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vorjahr ein Plus von fast acht Prozent. Etwa 6,4 Milliarden Euro von diesem Umsatz blieben in den Regionen, wovon vor allem lokale Betriebe, Dienstleister und Geschäfte profitierten. Tatsächlich eröffnet Caravan den Kommunen direkte Chancen, sich touristisch weiterzuentwickeln. Schon mit geringen Investitionen, zum Beispiel durch den Ausbau des Stellplatzangebotes, lässt sich das Potential nutzen.
Durch die genannten Entwicklungen wird deutlich, dass Caravaning längst ein etablierter Bestandteil deutscher Reisekultur geworden ist und dies auch bleiben wird. Dadurch wird der Wirtschaftsstandort Deutschland genauso gestärkt wie regionaler Tourismus und die Wirtschaft vor Ort.